Olympus Tough TG-6 Guide für Unterwasserfotografie
Die Olympus Tough TG-6 Kamera ist eine der besten Einsteiger Point & Shoot Kameras für Unterwasserfotografie auf dem Markt. In diesem Artikel erfährst du, was die Kamera ausmacht, welche Einstellungen du am besten verwendest und auf welches Zubehör du auf keinen Fall verzichten möchtest.
Tolle Qualität zu einem fairen Preis
Die Olympus TG-6 ist auch ohne Gehäuse wasserdicht bis zu 15 Metern, verfügt über einen Makro-Modus und Super Makro Fokus, macht Videoaufnahmen 4K Qualität und bietet Anwendermodi für mehr Flexibilität.
Der Preis der Kamera liegt bei gerade einmal 430 €. Zusammen mit dem Unterwassergehäuse von Olympus kann man so eine sehr gute Einsteiger-Kamera für die Unterwasserfotografie zu einem sehr erschwinglichen Preis erhalten.
Unterwasser Einstellungen bei der TG-6
Dabei eignet sich die Olympus TG-6 sowohl für komplette Unterwasserfotografie Neulinge, als auch für ambitionierte Unterwasserfotograf*innen.
Für absolute Unterwasserfotografie Einsteiger*innen bietet die Kamera fünf voreingestellte Unterwasser Modi (Unterwasser Schnappschuss, Unterwasser Weitwinkel, Unterwasser Makro, Unterwasser Mikroskop, Unterwasser HDR). So kann man direkt mit dem Fotografieren beginnen und gute Ergebnisse erzielen, ohne groß über die Einstellungen nachzudenken.
Für ambitionierte Unterwasserfotograf*innen lassen sich die Kameraeinstellungen auch für die Unterwasserfotografie anpassen. Leider ist in der TG-6 jedoch kein komplett manueller Modus verfügbar.
Allgemeine Kameraeinstellungen für ambitionierte Unterwasserfotograf*innen
Bildformat
Je nachdem, ob du deine Unterwasserfotos bearbeiten möchtest, oder du sie unbearbeitet verwenden möchten, kannst du bei der TG-6 zwischen dem JPG (komprimiert) oder dem RAW-Format (unkomprimiert) wählen, oder sogar beide Formate gleichzeitig nutzen.
Meine Empfehlung ist es, im RAW-Format zu fotografieren, um die größtmögliche Bildqualität zu erhalten, oder aber RAW und JPG, wenn du deine Bilder direkt nach dem Tauchgang unbearbeitet mit Freunden und Familie teilen und sie später bearbeiten möchtest.
Weißabgleich
Auch hier besteht die Möglichkeit den Weißabgleich über eine der Voreinstellungen zu nutzen oder manuell vorzunehmen.
Wenn du mit einem (externen) Blitz fotografierst, solltest du einen automatischen Weißabgleich wählen, da der Blitz das Objekt beleuchtet und die Farben zurückbringt.
ISO
Mit dem ISO Wert wird die Lichtempfindlichkeit der Kamera gesteuert.
Beim Erhöhen der ISO-Empfindlichkeit werden Bilder zwar heller, es steigt aber auch das Bildrauschen (erhöhte Körnigkeit).
Wenn du mit Blitz fotografierst, empfehle ich den ISO Wert so gering wie möglich zu belassen (z.B. ISO 100), um die Körnigkeit und das Bildrauschen zu minimieren. Bei schlechten Lichtbedingungen kann der ISO Wert erhöht werden, um eine gut ausgeleuchtete Bildaufnahme zu ermöglichen.
Die TG-6 bietet bietet zwei Anwendermodi (C1 und C2). Hier können oft benutzte Einstellungen gespeichert werden und so auf dem Tauchgang schnell wieder aufgerufen werden, indem du das Modus-Einstellrad auf C1 (oder C2) drehst.
Blitzeinstellungen
Wenn du einen externen Blitz verwenden, sollte der interne Blitz auf “Aufhellblitz” gestellt werden und dann über den TTL Modus den externen Blitz auslösen.
Belichtungskontrolle
Mit der Belichtungskontrolle kannst du die Helligkeit deiner Bilder anpassen. Positive Werte („+“), erhellen Bilder, negative Werte („–“) verdunkeln sie. Die Belichtung kann um ±2,0 EV (Belichtungswerte) angepasst werden.
LV-Erweiterung (Live View Boost)
Um die fotografierten Objekte Unterwasser besser auf dem Bildschirm sehen zu können, gibt es die LV-Erweiterung (Live View Boost). Diese erhellt das Vorschaufoto auf dem Kameradisplay. Die Änderungen von Einstellungen (wie z.B. der Belichtungskorrektur) wird bei aktiviertem Modus nicht auf dem Monitor angezeigt.
Ich empfehle die LV-Erweiterung für Unterwasseraufnahmen anzustellen.
Um zu überprüfen, ob deine Fotos die gewünschte Belichtung haben, solltest du die Fotos immer direkt nach der Aufnahme überprüfen und deine Einstellungen gegebenenfalls anpassen.
Makro Einstellungen an der TG-6
Wenn du auf deinem Tauchgang viele kleine Lebewesen fotografieren möchtest, wie z.B. Nacktschnecken, dann kannst du für die Makro Fotografie spezielle Einstellungen an der TG-6 vornehmen, um noch bessere Ergebnisse zu erzielen.
Über den Blendenpriorität Modus (A) kann die Blende kontrolliert werden, um mehr Kontrolle über die Bilder zu erhalten.
In Kombination mit dem Super Makro Autofokus, der auch im Blendenpriorität Modus bis zu 1cm vor dem Objekt fokussieren kann, bietet dies noch mehr Kontrolle als der Mikroskop Modus. Dank dieser Kombination können selbst kleinste Objekte mit der TG-6 fotografiert werden, ohne dass eine Makrolinse benutzt werden muss.
Für Makro Fotografie ist eine geschlossene Blende (z.B. f/18) sinnvoll, um einen größeren Schärfentiefe-Bereich zu erzielen und einen dunklen Hintergrund zu erzeugen.
Für Makro Fotografie empfiehlt es sich, die Belichtungswerte auf -2 Stopps zu stellen. Die Kamera wählt dann eine schnellere Verschlusszeit, was zu einem dunkleren Hintergrund in deinen Fotos führt.
Weitwinkel Einstellungen an der TG-6
Um größere Fische, Rochen oder auch Korallenriffe zu fotografieren kannst du deine Einstellungen anpassen.
Verwende bestenfalls auch hier das RAW-Format, um möglichst viele Details zu erfassen und eine größere Flexibilität bei der Nachbearbeitung zu erreichen.
Für Weitwinkel Fotos, verwende den Blendenpriorität Modus mit einer Verschlusszeit von 1/125 oder kürzer, um Bewegungen einzufrieren und verwackelte Bilder zu vermeiden.
Stelle die Blende auf f/8 oder kleiner, um eine Schärfe im gesamten Bild zu gewährleisten.
Nutze eine niedrige ISO-Einstellung (z. B. ISO 100), um das Bildrauschen zu minimieren und saubere Bilder zu erhalten.
Um Licht und Farbe in die Szene zu bringen, verwende für Weitwinkelaufnahmen am besten zwei externe Blitze.
Bitte beachte, dass diese Einstellungen nur ein Ausgangspunkt sind und je nach den spezifischen Lichtverhältnissen und dem Motiv angepasst werden müssen.
Zusätzliche Ausrüstung
Es gibt eine Reihe von Zubehörartikeln, die das Erlebnis der Unterwasserfotografie mit der Olympus TG-6 Kamera verbessern können. Hier sind einige der beliebtesten Optionen.
Unterwassergehäuse
Obwohl die Kamera selbst bis zu 15 Meter wasserdicht ist, ist es empfehlenswert, ein eigenständiges Unterwassergehäuse für die Olympus TG-6 zu nutzen, um zusätzlichen Schutz zu bieten. Hier stehen mehrere Möglichkeiten in unterschiedlichen Preisklassen zur Verfügung, z.B. das PT- 059 von Olympus oder das Nauticam Gehäuse NA-TG6.
Blitze
Externe Blitze bieten den Vorteil, dass du nicht nur eine stärkere Blitzleistung als der interne Kamerablitz aufweisen, sondern auch über einen größeren Abdeckungswinkel verfügen. Sie sorgen für mehr Licht, und damit auch stärkeren Kontrast und knallige Farben auf den Fotos.
Für Makro Fotografie empfiehlt sich z.B. der Backscatter Mini Flash MF-2.
Für Weitwinkelaufnahmen ist es empfehlenswert, einen (oder noch besser zwei) größere und auch leistungsstärkere Blitze zu verwenden, wie z.B. den Inon D-200.
Nasslinsen
Die TG-6 kann zusätzlich mit einem Weitwinkel-Nassobjektiv ausgestattet werden. Nassobjektive können an der Vorderseite des Gehäuses angebracht werden. So wird das Sichtfeld der Kamera auf 120° erweitert, so dass auch größere Szenen und Motive aus der Nähe aufgenommen werden können.
Beliebte Optionen für die TG-6 sind das Weefine WFL02 Ultra-Weitwinkel-Wechselobjektiv und das WWL-C von Nauticam.
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Zubehörteile mit allen Gehäusen kompatibel sind. Bitte informiere dich vor dem Kauf on deine gewählten Accessoires auch miteinander kombinierbar sind.
Fazit
Die Olympus TG-6 ist ein echter Allrounder und eine der besten Point & Shoot Kompaktkameras für Unterwasserfotografie.
Leider fehlt ihr ein echter manueller Modus, um die Einstellungen komplett zu kontrollieren. Mit den vorhandenen Anwendermodi können die Einstellungen aber gut für die Unterwasserfotografie angepasst werden.
Viel Spaß beim fotografieren!