Auswahl-Leitfaden | Unterwasser Videolampen

Avatar UWFotonet | 16. Dezember 2021

Jeder Unterwasserfoto- und videograph weiß, eine gute Beleutung Unterwasser ist wichtig, um hochwertige Aufnahmen machen zu können. Licht bringt die Farben Unterwasser zurück und ermöglicht kontrastreiche Bilder und Videos. Nur wenn ausreichend Bildinformation vorhanden ist, können die Aufnahmen noch stimmungsvoller und ausdrucksstärker nachbearbeitet werden. Und genau deshalb gibt es ein so Vielfältiges Angebot an Unterwasservideolampen.

Doch was sagen die Werte wie Lichtstärke, Farbtemperatur und Abstrahlwinkel aus? Und nach welchen Kriterien entscheidet man, welche Videolampe für die eigenen Bedürfnisse am Besten geeignet ist?

Wichtig zu Wissen ist hierbei:

Videolampen sind KEINE Tauchlampen.

Mit einer Videolampe zu tauchen, ist als würde man bei Nebel das Fernlicht im Auto einschalten. Es wird zwar hell, aber durch die reflektierenden Schwebeteilchen wird die Sicht enrom schlecht.

Es gibt aber auch Lampen die beides sind – Tauch- und Videolampe in einem. Diese Lampen besitzen zwei unterschiedlichen Abstrahlwinkel und bieten Unterwasser mehr Flexibilität.

In unserem Unterwasser Videolampen Auswahl-Leitfaden findest Du alle wichtigen Punkte, die vor dem Kauf einer Videolampe entscheidend sind.

Checkliste

Bei der Auswahl einer Videolampe spielt es absolut keine Rolle welche Kamera benutzt wird. Egal ob sich eine High-End spiegellose Kamera, wie die Sony A1 oder eine Kompaktkamera in dem Gehäuse befindet  – die Frage lautet: Wie stark und wie weit soll das Licht durch das Wasser strahlen?

Lichtstärke

8.000, 10.000 oder 15.000 Lumen – Wie Lichtstark sollte meine Videolampe am besten sein? Lichtstärke bedeutet hier vor allem, wie groß die Distanz ist, die das Licht im Wasser erreicht. Und je mehr Lumen eine Lampe hat, desto weiter reicht der Lichtstrahl Unterwasser.

Wie weit

soll der Lichtstrahl

Unterwasser sein?

Um eine Distanz von 2 Metern auszuleuchten, braucht man geschätzt ca. 15.000 Lumen. Eine Videolampe mit nur 3.000 Lumen kommt also leider nicht sehr weit.

Ein wichtiger Punkt ist hier, dass das Licht exponentiell abnimmt, da es sich auf den gesamten Radius des Abstrahlwinkels verteilt.

Die Lichtstärke hat bei der Auswahl einer Unterwasservideolampe eine sehr hohe Priorität. Wer mit seiner Lampe dauerhaft glücklich sein möchte, sollte bei der Lumenzahl nicht sparen.

Lichtverteilung

Mit der Lichtverteilung ist die Ausbreitung des Lichts innerhalb des Abstrahlwinkels gemeint. Unterwasservideolampen haben im Gegensatz zu Tauchlampen einen sehr breiten Abstrahlwinkel von mindestens 100° – 110°.

Was die unterschiedlichen Videolampen unterscheidet ist die Lichtverteilung innerhalb dieses Winkels. Ist das Licht gleichmäßig verteilt oder wird es nach außen hin schwächer? Gibt es eine harte Außenkante oder einen weichen Verlauf?

Schematische Darstellung unterschiedlicher Lichtverteilungen

Auch die Farbtemperatur spielt hier eine große Rolle. Wie verhält sich die Farbtemperatur im Abstrahlwinkel? Manche Lampen haben im Zentrum ein kaltes Licht, das aber nach außen hin wärmer wird.

Farbtemperatur

Die Farbtemperatur wird in der Einheit Kelvin angegeben. Generell unterscheidet man zwischen warmen und kaltem Weißlicht. Je mehr Rotanteil im Licht vorhanden ist, desto wärmer ist die Farbtemperatur.

Warme Lampen
unter ca. 4600 Kelvin
Neutrale Lampen (Sonnenlicht)
ca. 5000 – 5700 Kelvin
Kalte Lampen
über ca. 6000 Kelvin

Beim Kauf einer Videolampe sollte man sich also vorher Gedanken machen, wie warm oder kalt das Licht der Lampe sein soll.

Ein höherer Rotanteil ist für Aufnahmen von Motiven mit einer hohen Farbenvielfalt sehr gut, wie zum Beispiel bei Korallenriffen.

Kälteres Licht ist für Aufnahmen im Blauwasser sehr gut geeignet. Wer sich schonmal gefragt hat, warum manche Fische in den Videos rote Bäuche haben – das kann auch am Rotanteil im Licht liegen.

Auch beim Kauf einer zweiten Lampe ist dieser Punkt sehr wichtig: Denn unterschiedliche Farbtemperaturen sollten am besten nicht gemischt werden.

Farbmodi

Viele Lampen besitzen mittlerweile auch spezielle Farbmodi, wie zum Beispiel blaues, rotes oder violettes Licht. Diese Farbmodi sind vor allem für Nacht- oder Fluortauchgänge gedacht. Es handelt sich hierbei aber nicht um tatsächliches UV-Licht, von daher sollte diesem Punkt nicht zu viel Bedeutung zugeordnet werden.

Das Rotlicht kann vor allem bei Nachttauchgängen nützlich sein, um die Verkleinerung der eigenen Pupillen einzugrenzen. Generell sind die Farbmodi aber eher eine schöne Möglichkeit um kreativ mit dem Licht zu arbeiten.

CRI (Farbwiedergabeindex)

Der CRI bzw. die Farbwiedergabe gibt an wie viele Spektralfarben eine künstliche Lichtquelle enthält. Das natürliche Sonnenlicht umfasst alle Spektralfarben und hat somit einen Index von 100.

Lampen mit einem hohen CRI-Wert lassen die beleuchteten Motive sehr natürlich aussehen. Bei Unterwasservideolampen sind diese Werte jedoch nicht immer zu 100% korrekt. Deswegen sollte man diesen Wert bei der Entscheidung für oder gegen eine Videolampe keine zu große Rolle spielen lassen.

Bedienung

  • Ein-Knopf-Bedienung

Einige Videolampen werden mit nur einem Knopf bedient. Das An- und Ausschalten, den Modus wechseln und das Licht dimmen wird mit nur einem Knopf bestimmt. Das heißt man muss sich merken, wie lang und wie oft man für eine Einstellung drücken muss. Mit Trockentauchhandschuhen sind diese Lampen sehr leicht zu bedienen.

Wie zum Beispiel bei der CB15000PBRC Warmlicht Remote Control Videolampe von BigBlue.
  • Zwei-Knopf-Bedienung

Die Bedienung mit zwei Knöpfen hat den Vorteil, dass man nur einmal drücken muss, um die Lichtintensität zu erhöhen oder zu verringern. Und auch hier sind Trockentauchhandschuhe kein Hindernis!

Wie zum Beispiel bei der WF078 Smart focus 2500 von Weefine.
  • Drehknopf-Bedienung

Manche Videolampen besitzen ein Drehrad mit dem die Helligkeit eingestellt werden kann. Das Handling kann bei recht kleinen Drehräder natürlich schwierig werden, dafür sieht man jedoch auf den ersten Blick, wie hell die Lampe bereits ist.

Wie zum Beispiel bei der WF066 Smart Focus 6000 Videolampe von Weefine.
  • Magnetschalter

Mit Magnetschaltern sind Videolampen am leichtesten zu Bedienen. Der Drehschalter ermöglicht es auch mit dicken Handschuhen die gewünschte Einstellung schnellstmöglich zu erreichen.

Wie zum Beispiel bei der VIDEO 4X 10000 lm CRI 85 Videolampe von KeldanLights.

Fernbedienung

Einige Videolampen bieten auch die Möglichkeit mit einer Fernbedienung gesteuert zu werden. Besonders wenn man zwei Videolampen gleichzeitig oder gegengleich Unterwasser bedienen möchte, ist das eine echte Erleichterung.

Größe der Videolampe

Je Lichtstärker eine Unterwasservideolampe ist, desto größer ist meist der Akku. Dadurch bekommt die Lampe einen größeren Abtrieb. Wer beispielsweise mit einer Actioncam Unterwasser unterwegs ist, sollte sich also vorher Gedanken, über die Handhabung Unterwasser Gedanken machen.

Akkulaufzeit

Ein Punkt, den man auch bedenken sollte: Was macht die Lampe, wenn der Akku sich langsam dem Ende zuneigt?

Manche Lampen verringern mit abnehmendem Akku automatisch ihre Lichtstärke. Diese Reduktion der Intensität des Lichts ermöglicht eine längere Akkulaufzeit. Bei langen Tauchgängen kann das ein echter Vorteil sein.

Es gibt aber auch Lampen, die durchgehend die gleiche Lichtstärke aufrecht erhalten. Das ist vor allem für professionelle Videographen von Vorteil, die von der durchgehend gleichen Lichtstärke aufgrund von Blende etc. abhängig sind. Ein Nachteil ist jedoch, dass die Lampe am Ende relativ schnell leer ist.

Auch bei der Ladestandanzeige gibt es Unterschiede. Einige Lampen haben LEDs die ab einem bestimmten Ladestand von grün zu rot wechseln. Andere Lampen haben relativ genaue Prozentangaben, die den Ladestand angeben.

Und wie wird die Lampe geladen? Gerade bei Tauchreisen ist dieser Punkt sehr interessant. Manche Lampen benötigen für ihre Akkus ein extra Ladegerät, das mit der Lampe geliefert wird. Es gibt aber auch Videolampen, die mit einem Stecker direkt geladen werden. Auch kontaktloses Laden, wie beim Smartphone, ist mittlerweile bei manchen Videolampen möglich.

Wenige Lampen benutzen sogar Standard-Akkus, die ganz leicht nachgekauft werden können. Bei diesen Lampen handelt es sich allerdings meistens um lichtschwächere Lampen, da die Standardakkus nicht die gleiche Power, wie die der lichtstarken Lampen aufbringen können.


Written by UWFotonet